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Bildbearbeitung mit GIMP für Anfänger

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Dada:
Manchmal hat man trotz hochmoderner Kamera Probleme bei der Belichtung oder man hat Farbstiche im Bild. GIMP biete eine Vielzahl von Werkzeugen zur Verbesserung von Bildern an.

Wir beginnen mal mit den einfachsten den automatischen Werkzeugen.
Ihr findet sie alle im Hauptmenü/Kontextmenü unter Farben>Automatisch.
Leider liefern diese manchmal nicht das gewünschte Ergebnis, zuweilen sieht es auch mal seltsam aus. Aber ihr könnt ihr ja alles dank dem Journal wieder rückgängig machen.

Ich verwende hier mal bei allen Beispielen das gleiche Bild ( frog, © Andrei Merkulov - Fotolia.com) damit ihr den Unterschied seht.

Hier erstmal das Original.





Nun die Ergebnisse der automatischen Werkzeuge, einige sehen befremdlich aus, es kommt aber immer auf das Ursprungsbild an, bei dem einen wirkt es verbessernd bei andern ist das Ergebnis unbrauchbar. Es empfiehlt sich die verschiedenen Werkzeuge durchzuprobieren, man kann es ja wieder rückgängig machen.



Abgleichen (Farben>Automatisch>Abgleichen)



Hierbei werden die Helligkeitswerte der einzelnen Farbkanäle so eingestellt, dass Sie im Histogramm annährend gleich verteilt sind. Das Resultat kann sehr Unterschiedlich sein.
Ein Versuch ist es aber immer Wert.



Weißabgleich (Farben>Automatisch>Weißabgleich)



Die Farben werden automatisch neu eingestellt, dies wird durch eine Streckung der Histogramme für jeden einzelnen Farbkanal erreicht. 0,05% der Pixel von jedem Farbkanal werden auf die höchste bzw. niedrigste Intensität gebrach, alle anderen Werte dazwischen angepasst.
Dadurch kann es zu einem Helligkeitsverlust kommen.
Dieses Werkzeug ist ideal für Bilder, die ein Weiß oder schwarz enthalten das nicht ganz "sauber" ist.


Farbverbesserung (Farben>Automatisch>Farbverbesserung)



Hier wird die Farbsättigung erhört, hierbei wird aktuelle Ebene in den HSV-Farbraum überführt und das Histogramm des Farbsättigungskanals optimiert, danach wird das Ganze wieder in den RGB-Farbraum zurückgewandelt. Es werden weder die Farbwerte noch die Helligkeit verändert.



Normalisieren (Farben>Automatisch>Normalisieren)



Hier wird die Helligkeit des Bildes dahin optimiert das der dunkelste Punkt schwarz und der hellste Bildpunkt nahezu weiß ist. Die Zwischenwerte werden angepasst.


Kontrastspreizung (Farben>Automatisch>Kontrastspreizung)



Hier werden die Histogramme der Farbwerte zwischen dem kleinsten und dem größten Wert gestreckt. Helle Farben werden heller und dunkle Farben dunkler, was den Kontrast erhöht.
Dadurch wird ein ähnlicher Effekt erzielt wie beim Normalisieren erzielt, mit dem Unterschied, dass das Werkzeug auf alle Kanäle wirkt und nicht nur auf die Helligkeit.



HSV strecken (Farben>Automatisch>HSV strecken )



Es wird ein ähnlicher Effekt wie bei der Kontrastspreizung erzielt, wesentlicher Unterschied ist das hier im HSV-Farbraum gearbeitet wird. Dadurch bleibt der Farbton erhalten.

Dada:
Nun noch einige manuelle Möglichkeiten die Farben zu verbessern.
Ich verwende immer noch das gleiche Bild wie bei den automatischen Werkzeugen als Beispiel.


Die Farben mit dem Werkzeug Werte verbessern.

Das Werkzeug „Werte“ hatten wir ja schon bei Helligkeit/Kontrast, jetzt nutzen wir noch ein paar andere Möglichkeiten.
Öffnet den Werte-Dialog über Farben>Werte im Hauptmenü/Kontextmenü.



Wir versuchen zuerst einmal die automatische Korrektur des Histogramm. Klickt dafür einfach mal auf <Automatisch>. Ihr findet den Button im Bereich „Alle Kanäle“.

Das ist mein Ergebnis.



Hat die automatiche Korrektur nicht das gewünchte Ergebnis gebracht, oder das Bild hat einen Farbstich kann man noch die Werte für den Gammafaktor bei dem entsprechenden Kanal anpassen.

Wählt dazu oben den ensprechenden Kanal aus dem Dropdown-Menü aus. Bei euch sollte im Moment noch Werte ausgewählt sein. Hat euer Bild z.b. einen Blaustich, wählt den blauen Kanal.

Verkleinert nun den Wert für Gamma am Schieberegler (das mittlere graue Dreieck) bis euch das Ergebnis zusagt.

Es kann z.b. dann so aussehen.




Den Farbton des Bildes korrigieren.

Den Farbton eines Bildes hat eine physiologische Wirkung, er kann als kalt, warm, störend usw. empfunden werden.
Um den Farbton zu bearbeiten, benutzen wir das Werkzeug Farbabgleich, ihr findet es unter Farben>Farbabgleich.

Es öffnet sich folgendes Dialogfenster, es sieht komplizierter aus, als es ist.



Ihr habt 3 Optionen um den zu bearbeiten Bereich zu wählen, dadurch wird der Helligkeitsbereich ausgewählt. Z.b. werden bei Schatten nur sehr dunkle Bereiche des Bildes bearbeitet.

Darunter sind 3 Schieberegler um den entsprechenden Farbwert anzupassen. Links ist immer die Komplementärfarbe zur rechten Seite.

Unten findet ihr noch zwei Checkboxen, die eine kennt ihr ja bereits, nämlich „Vorschau“.
Die andere heißt „Helligkeit erhalten“, dies bewirkt das, wenn es aktiviert ist, die Helligkeit des Bildes konstant gehalten wird. An sonsten ändert sich die Helligkeit.

Zu den Buttons, der Button <Bereich zurücksetzen> bewirkt das die Regler im aktuell gewählten Bereich (Schatten, Glanzlichter, Mitten) zurückgesetzt werden. Während <Zurücksetzen> das ganze Werkzeug in die Ursprungseinstellung zurückversetzt.

Probiert die Regler und Bereiche ein wenig durch um die ideale Einstellung zu finden.







Die Sättigung eines Bildes anpassen.

Blase und schwache Farbtöne aber auch zu starke und intensive Farben wirken auf den Betrachter manchmal unattraktiv. Eine optimale Sättigung kann ein Bild oder Motiv aufwerten.

Ich zeige euch hier die einfachste Methode, bei der keine neuen Ebenen angelegt werden.
Und damit es nicht langweilig wird ein anderes Bild ( Golden Spray, © Golfandy – Fotolia.com)

Hier erst einmal das Original.



Wir benutzen das Werkzeug "Farbton/Sättigung“, ihr findet es unter Farben>Farbton/Sättigung..
Es öffnet sich folgendes Dialogfenster.



In diesen Dialog seht ihr die Primärfarben im HSV-Kreis angeordnet.
Ihr könnt dort die jeweilige Farbe, die ihr bearbeiten wollt, auswählen, standardmäßig ist der Button <Alle> ausgewählt, er befindet sich in der Mitte des Farbkreises.

Darunter ist ein Schieberegler „Überlagern“, damit bestimmt ihr wie weit sich die Farbbereiche überschneiden dürfen, allerdings ist dieser Effekt sehr subtil. Er wirkt nur bei sehr ähnlichen Farben.

Im Bereich „Gewählte Farbe bearbeiten“ findet ihr 3 Schieberegler.

Farbton: Mit diesem Schieberegler könnt ihr den Farbton im Bereich von -180 bis 180 verschieben.
Helligkeit: Hier verstellt ihr die Helligkeit des jeweiligen Farbtones von -100 bis 100.
Sättigung: Hiermit regelt ihr die Sättigung von -100 bis 100.

Über den Button <Farbe zurücksetzen> lässt sich der gewählte Farbton zurücksetzen.
Natürlich ist auch wieder die Checkbox für die Vorschau vorhanden.

Spielt ein wenig mit den Reglern herum, durch die Vorschau seht ihr ja das Ergebnis.

Ich habe mal zwei Beispiel fertig gemacht.

Hier habe ich bei allen Farben (Button <Alle>) die Sättigung erhöht.



Im nächsten Bild habe ich nur die Sättigung von Rot, Blau und Cyan erhöht.

Dada:
Viele kennen es sicher noch aus analog Zeiten, bei heutigen Kameras gibt es einen Vorblitz, damit der "rote Augen-Effekt" erst gar nicht entsteht. Sollte es doch einmal vorkommen, gibt es dafür einen Filter bei GIMP.

Ich zeige es euch wieder an einem Beispiel diesmal ist es ein Bild aus den Wikimedia Commons.
Das Bild mit dem Titel Texasdex and his girlfriend in our kitchen stammt von Drew Dexter.

Hier seht ihr die Problematik.



Damit wir den Filter anwenden können, müssen wir zuerst die Augen auswählen, das ist nötig, da sonst der Filter auf das ganze Bild wirkt. Dazu benutzen wir das Werkzeug 
„Elliptische Auswahl“,

Zieht nun eine Auswahl um den roten Bereich eines Auges, um das zweite Auge auszuwählen müsst ihr den Auswahlmodus ändern.
Klickt dazu auf dieses Symbol , ihr findet es im Werkzeugkasten im unteren Bereich bei Modus.

Dadurch schaltet ihr in einen anderen Modus um, alles was jetzt mit dem Werkzeug ausgewählt wird, wird der aktuellen Auswahl hinzugefügt.

Die Auswahl sollte dann etwa so aussehen.



Nun wenden wir den Filter an, ihr findet ihn im Hauptmenü/Kontextmenü unter Filter>Verbessern>Rote Augen entfernen. Klickt darauf und es öffnet sich der Dialog für die Einstellungen des Filters.



Hier habt ihr nur einen Schieberegler und die Vorschau. Mit dem Schieberegler stellt ihr den Schwellwert ein, über das Vorschaufenster seht ihr den Effekt. Wenn ihr die idealle Einstellung gefunden habt klickt auf OK. Die Auswahl könnt ihr über Auswahl>Nichts aufheben.

Das war es eigentlich schon zu den roten Augen.
Hier das Ergebnis.

Dada:
Mann hat ein gutes Foto mit einem schönen Motiv, fast, den irgendeine Person oder Objekt ist zu sehen, das man da nicht haben möchte.

In diesem Bild (chameaux dans le désert, © xavier guichard  - Fotolia.com) sind mir irgendwie zu viele Kamele. Also entfernen wir mal eines.

Wir nutzten hierzu das Klonen-Werkzeug , ihr findet es im Werkzeugfenster.

Habt ihr das Werkzeug ausgewählt, seht ihr die Werkzeugeinstellungen im untern Bereich des Werkzeugfensters.



Hier gibt es einiges an Optionen, wir werden aber nicht auf alle eingehen, wichtig für euch ist erstmal der Pinsel und die Pinselgröße.
Den Pinsel könnt ihr über den Button auswählen, die Größe findet ihr darunter.
In meinem Beispiel habe ich die Einstellungen wie im obigen Screenshot genutzt.

Die Pinselform benutzt das Werkzeug, um mit einem Bildbereich zu zeichnen.
Solange ihr noch keinen Bildbereich zum Klonen ausgewählt habt, hat euer Mauszeiger dises Symbol .

Damit ihr ein Objekt sauber übermalt bekommt, sucht euch einen möglichst passenden Bildbereich, der dem Bereich um das Objekt am ähnlichsten ist. Das heißt, wenn ihr eine Person am Strand entfernen wollt, such euch einen Bereich, an dem der Sand die gleiche oder zumindest ähnliche Farbe/Struktur hat.

Um einen Bereich auszuwählen, drückt die STRG-Taste, euer Mauszeiger wandelt sich in ein Fadenkreuz. Klickt mit gedrückter STRG-Taste auf euren Bereich.



Nun könnt ihr mit dem mit dem Pinsel zeichnen, den Umriss eures Pinsels seht ihr gestrichelt um euren Mauszeiger. Das Arbeiten mit dem Klonen-Werkzeug ist keine Wissenschaft sondern eine Kunst. Das heißt, ihr müsst damit wie auch mit den anderen Werkzeugen von GIMP üben.

Nachfolgen mal das Ergebnis, damit ihr seht, was das Klonen-Werkzeug eigentlich bewirken kann.



Im Original Bild war ein Kamel mehr.

Dada:
An dem Beispiel einer Portrait-Retuche möchte ich euch ein anderes Werkzeug zeigen das ähnlich dem Klonen funktioniert nur trickreicher.
Genauer gesagt geht es hier um das Heilen-Werkzeug , ihr findet es im Werkzeugfenster neben dem Klonen-Werkzeug.
Es wird ein zusätzlicher Algorithmus angewendet, der die Farbe und die Struktur des Zielgebietes betrachtet.

Die Wirkung zeige ich euch an einem Portrait (At the park on a summer day, © dimis - Fotolia.com)

Bei diesem Bild stören mich zwei Dinge, erstens das Piercing in der Nase und zweitens die Vernarbung auf der Stirn. Damit ihr seht was ich meine habe ich mal die Stellen markiert.



Das Heilen-Werkzeug wird genauso bedient wie das Klonen-Werkzeug.
Ihr wählt in den Werkzeugeinstellungen den Pinsel und dessen Größe passend zum „Defekt“.
Mit gedrückter STRG-Taste wählt ihr dann den zu kopierenden Bildbereich, danach könnt ihr auf den „Defekt“klicken.



Das Ergebnis.



Mit diesem Werkzeug könnt ihr auch hervorragend Falten glätten.

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